Montag, 25. August 2008

Geduld gegenüber Rumänien und Bulgarien bald am Ende

vonKritisch werden die Bemühungen in Rumänien und Bulgarien, im Kampf gegen die Korruption erfolgreicher zu agieren, in Brüssel bewertet. So schreibt DIE PRESSE hierzu:

Da Sofia nun Bereitschaft zur „Korrektur“ zeige, erwarte sie auch von der Kommission entsprechendes Entgegenkommen, fordert Vize-Premierministerin Meglena Plugtschiewa mehr Verständnis in der EU-Zentrale ein. Doch der Langmut in Brüssel gegenüber den 2007 beigetretenen EU-Neulingen scheint aufgezehrt. „Bestimmte Veränderungen“ seien in Bulgarien zwar vorgenommen worden, „aber wir erwarten jetzt greifbare Ergebnisse“, mahnte diese Woche Franz-Hermann Brüner, der Leiter der EU-Behörde zur Betrugsbekämpfung, in Sofia.

Auch an das im Juli noch vergleichsweise glimpflich davon gekommene Rumänien hat die EU-Kommission nun ein klares Warnsignal geschickt. Wegen „Mängeln in der Finanzkontrolle“ hat Brüssel zunächst die Zahlung von 30 Millionen Euro an Agrar-Hilfen an Bukarest vorläufig ausgesetzt.


Zitat nach : "Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2008

Donnerstag, 21. August 2008

Sehr guter Artikel zur Korruption in Bulgarien

"Die Presse" hat gerade einen sehr guten Bericht zur Lage in Bulgarien berichtet: Gerade für ausländische KMU ist Korruption demnach ein alltägliches Problem. Trotzdem bleibe die Firmen und investieren weiter: Denn die hohen Renditeerwartungen in Bulgarien relativieren diesen "Standortnachteil".


Hier ein Auszug:

18.08.2008 | 18:11 | Von unserem Korrespondenten THOMAS ROSER (Die Presse)

Mit dem Missbrauch von EU-Mitteln und der zögerlichen Bekämpfung von Korruption hat Bulgarien in Brüssel Kredit und Fördermittel verspielt. Die Aussicht auf hohe Rendite hält Investoren dennoch im Land.

Sofia. Kräne überragen die blinkenden Glasfassaden unter den grünen Anhöhen des nahen Witoscha-Gebirges. Wasserfontänen plätschern leise in den Innenhöfen des Business Parks in Sofia. Ob Rechenzentren, Callcenter, Bankverwaltungen oder Vertriebszentren, ob HP, Hyundai, IBM oder Sony – die großen Namen der Wirtschaftswelt drängen sich auf dem Gelände des größten Büroparks Südosteuropas. Kaum irgendwo in der EU seien die Gewinnaussichten so groß wie in Bulgarien, erklärt Georgi Ganev, Direktor des „Zentrums für Liberale Strategien“ (CLS) in Sofia, den Rekordwert von 6,5 Mrd. Euro an Direktinvestitionen im Vorjahr: „Zweistellige Rendite-Raten – das findet man in Europa nicht oft.“


„Nicht ewig Billiglohnland“

Seit wenigen Wochen sind aber auch die Schattenseiten des Wirtschaftswunders amtlich: Die EU entzog Bulgarien rund 500 Mio. Euro an Fördermitteln wegen Missbrauchs und grassierender Korruption. Bei Investoren bleibt das EU-Sorgenkind mit Wachstumsraten um sieben Prozent dennoch beliebt. „Reformen vollziehen sich in der Wirtschaft deutlich schneller als in der Politik,“ erklärte Andreas Schäfer, der stellvertretende Geschäftsführer der Deutsch-Bulgarischen Handelskammer. Die Mitgliedsfirmen würden zwar über Bürokratie und Alltagskorruption klagen: „Aber es kommt niemand blauäugig hierher.“ Ungeachtet der vor allem in der Verwaltung grassierenden Korruption verlasse kaum ein Investor das Land, versichert Rossen Ivanov, der mit seiner Consulting-Firma Bulgarian Investment Advisors ausländische Betriebe bei der Ansiedlung berät: „Die Chancen sind größer als die Probleme.“

Zwar zogen die Löhne im letzten Jahr um 20 Prozent an. Doch auch wenn das tatsächliche Salär merklich über dem offiziellen Durchschnittslohn von 500 Lewa (260 Euro) liegt, ist das Lohnniveau noch immer niedrig. Die Angleichung der Löhne an das EU-Niveau sei indes nur eine Frage der Zeit, meint Schäfer: „Auf Dauer wird Bulgarien kein Billiglohnland bleiben, sondern sich ähnlich entwickeln wie die Slowakei.“

Doch nicht nur der Kostenfaktor, sondern auch die Qualifikation des Personals spielen für Investoren eine Rolle. Gerade für IT-Unternehmen bietet Bulgarien einen großen Pool an exzellenten Mathematikern und eine gute Informatiker-Ausbildung, sagt Plamen Tilev, Geschäftsführer des Software-Riesen SAP in Bulgarien. Doch mit der zunehmenden Anzahl von Investoren wird qualifizierte Arbeitskraft in Bulgarien zum knappen Gut. Der Exodus von jungen Fachkräften im letzten Jahrzehnt verschärft die Situation: Rund ein Zehntel der sieben Millionen Bulgaren hat das Land verlassen. Mittlerweile kehren die ersten Auswanderer zurück, so Schäfer: „Wenn Kaufkraft und Löhne weiter steigen, wird sich der Trend drehen – so wie in Polen.“ Für manche Sektoren würden bereits Arbeitskräfte in Moldawien, der Ukraine, Asien und Afrika angeworben, berichtet Ganev.


Mittwoch, 20. August 2008

Ferienwohnungen werden billiger

Die schwache Nachfrage nach Ferienimmobilien im Kurort Pamporovo in den Rhodopen hat in den letzten sechs Monate die Preise der Ferienwohnungen um 26 Prozent absenken lassen, berichtet das Bulgarische Wirtschaftsblatt unter Bezug auf die Internetplattform imoti.net.
Vor sechs Monaten lagen die niedrigsten Angebote für Einzimmerwohnungen bei 907 Euro pro Quadratmeter, während sie jetzt auf 690 Euro absanken (Minus 31 Prozent)

Zur Zeit werden in dem Rhodopenferienort 13 Einzimmerwohnungen angeboten, wobei die höchsten Offerten 1 700 Euro pro Quadratmeter erreichen. Der niedrigste Preis ist für eine neue 36 Quadratmeter große Wohnung und beträgt 24 850 Euro. Am teuersten ist eine Einzimmerwohnung von 70 Quadratmetern für 91 000 Euro. Der höchste Preis pro Quadratmeter wird für eine 39 Quadratmeter große Einzimmerwohnung im Erdgeschoss verlangt – 66 300 Euro.

Das größte Angebot besteht im Segment der Zweizimmerwohnungen, so die Statistik. Die Preise der 50 Offerten bewegen sich zwischen 600 und 1 560 Euro pro Quadratmeter. Die Senkung der Mindestpreise seit dem Februar liegt bei 37 Prozent. Am billigsten ist momentan eine Zweizimmerwohnung, 68 Quadratmeter ohne Balkon, für 40 800 Euro. Der höchste Preis, der für eine Luxus-Wohnung von 147 Quadratmetern verlangt wird, beträgt 141 320 Euro. Das meiste Geld pro Quadratmeter, 1 560 Euro, kostet eine 72 Quadratmeter große Zweizimmerwohnung im siebten, vorletzten Stock.

Im Vergleich zu den anderen Segmenten verbilligten sich die Dreizimmerwohnungen am wenigsten – um 11 Prozent. Die billigste Offerte ist für 57 Quadratmeter zum Preis von 70 788 Euro. Am teuersten ist eine 130 Quadratmeter große Wohnung, die 176 200 Euro kostet. Das günstigste Angebot pro Quadratmeter - 855 Euro, wird für eine 103 Quadratmeter große Wohnung verlangt.
Durch viel niedrigeres Angebot und höhere Preise zeichnet sich der Markt an Ferienwohnungen im Rila-Kurort Borovetz ab. Gemäß der Statistik stehen dort 13 Einzimmer-, 23 Zweizimmer- und nur drei Dreizimmerwohnungen zum Verkauf. Trotzdem sanken die Mindestpreise in den letzten sechs Monaten bei den Ein- und Zweizimmerwohnungen um 12 – 13 Prozent.
Die billigste Einzimmerwohnung in Borovetz kostet 59 000 Euro für 43 Quadratmeter, also 1 372 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten – 98 000 Euro oder 1815 Euro pro Quadratmeter, wird eine Wohnung von 54 Quadratmeter offeriert.
Die Zweizimmerwohnungen in Borovetz kosten zwischen 1 056 und 2 296 Euro pro Quadratmeter. Das niedrigste Angebot ist für 68 Quadratmeter für 71 810 Euro. Das höchste – für eine gleich große möblierte Wohnung in einem geschlossenen Komplex für 145 000 Euro. Der höchste Preis pro Quadratmeter wird für eine möblierte Ferienwohnung von 54 Quadratmetern verlangt – 124 000 Euro.
Im größten Winterkurort, Bansko, werden momentan 136 Einzimmer-, 283 Zweizimmer- und 62 Dreizimmerwohnungen zum Verkauf angeboten.
Bei den Einzimmerwohnungen haben sich die Mindestpreise pro Quadratmeter nicht verändert und belaufen sich weiterhin auf 607 Euro. Zur Zeit erreichen die Angebote 1 507 Euro gegenüber 1 554 Euro pro Quadratmeter im Februar. Am billigsten wird eine neue Einzimmerwohnung im Erdgeschoss verkauft – 48 Quadratmeter für 29 137 Euro. Das höchste Angebot von 99 450 Euro ist für eine 66 Quadratmeter große Einzimmerwohnung.

Samstag, 16. August 2008

Zusätzliche Subventionen für Tierzüchter in Bulgarien?

Eine bulgarische Abordnung, die von der stellvertretenden bulgarischen Regierungschefin Meglena Plugtschiewa geführt wird, wird mit der Europäischen Kommission über die Möglichkeit von Subventionen für die Tierzüchter in Bulgarien Anfang September sprechen. Der Tierbestand in Bulgarien ist in den letzten Jahren um 5 bis 8 Prozent zurückgegangen, sagte Meglena Plugtschiewa. Unser Ziel ist es den Tierzüchtern umgerechnet 30 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt zu gewähren, sagte die stellvertretende Regierungschefin. Die genaue Summe werde nach dem Brüsselbesuch feststehen.
Quelle: BNR

Freitag, 15. August 2008

Bulgarische Handelsflotte findet endlich Käufer

Das deutsch-bulgarische Konsortium KG Maritime Shipping hat 70 Prozent der bis dato staatlichen Handelsflotte Bulgariens übernommen. Gezahlt wurden laut bulgarischer Privatisierungsagentur umgerechnet 220 Millionen Euro.

Das Konsortium kündigt an, rund 400 Millionen Euro in das Unternehmen investieren zu wollen und möchte damit unter anderem 25 neue Schiffe kaufen. Ferner verpflichtete sich der neue Eigner zu einer jährlichen Gehaltserhöhung der Beschäftigten um 15 Prozent in den kommenden 5 Jahren. Das Unternehmen beschäftigt etwa 2.400 Mitarbeiter. Umgerechnet 175 Millionen Euro des Kaufpreises sollen dem "Silber-Fond" für höhere Renten in Bulgarien zugeleitet werden.
Zu den weiteren Vereinbarungen gehört, dass mindestens 60 Prozent der Schiffe in der Handelsflotte unter bulgarischer Flagge oder unter der Flagge eines EU-Landes stehen werden.
Als "eines der besten Geschäfte, das die Privatisierungsbehörde in Sofia je abgeschlossen hat" bezeichnete ihr Direktor Todor Nikolow den Vertrag. Der bulgarische Staat wird 30 Prozent der Anteile der Handelsflotte behalten.

Dienstag, 12. August 2008

Konsumentenvertrauen in Bulgarien

Eine aktuelle Befragung des NSI hat ergeben, dass sich das Konsumentenvertrauen eintrübt. Gleichzeitig sinkt die Angst vor Arbeitslosigkeit. Hier finden Sie mehr zum Konsumentenvertrauen in Bulgarien.

Freitag, 8. August 2008

Computerkenntnisse: Bulgarien klar vor Rumänien



OK OK, die Überschrift ist vielleicht etwas unsachlich und pro-bulgarisch ausgewählt. Aber "Bulgaren auf dem vorletzten Platz" hört sich nicht so toll an. Wobei es sich bei dieser Grafik, die der deutsche Verband BITKOM (steht für Bundesverband Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien e.V.) gerade veröffentlicht hat, um Selbsteinschätzungen der Befragten handelt. Ich persönlich finde das bulgarische IT-Niveau durchaus annehmbar, Dienste wie Skype sind hier möglicherweise noch verbreiteter als in Deutschland.

Mittwoch, 6. August 2008

Kein vierter Mobilfunkoperator in Bulgarien gefunden

Die Ausschreibung für einen vierten Mobilfunkanbieter in Bulgarien ist vorerst gescheitert.
Es wurde kein gültiges Angebot abgegeben, lediglich die in Liechtenstein registrierte Telco AG, reichte entsprechende Unterlagen ein, die jedoch als unvollständig gewertet wurden. Insgesamt hatten zuvor zwölf Unternehmen ihr Interesse bekundet.

Das Anfangsgebot für die Versteigerung der Lizenzen hätte übrigens bei 19 Mio. Euro gelegen.

Nachdem die zuständige staatlichen Kommission die Ausschreibung abgebrochen hatte, ist jetzt unklar, ob es eine neue Runde geben wird.

Der bulgarische Mobilfunkmarkt wird zur Zeit von drei Firmen bedient: Dem Marktführer M-Tel (eine Tochter der Mobilkom Austria), Globul und der VivaTel, dem mit Abstand kleinsten Anbieter.

Montag, 4. August 2008

Bulgariens Banken geht es gut! Neue Leitzinserhöhung.

Nach Angaben der Bulgarischen Nationalbank beträgt der Gewinn des Bankensystems im ersten Halbjahr 2008 stolze 728,6 Mio. Lewa (ca. 371 Mio. Euro). Innerhalb eines Jahres erhöhte er sich damit um 48,6%. Die steigenden Kreditzinsen trugen dieses stabile Wachstum der Gewinne der Banken im Wesentlichen, trotz der angespannten Situation der internationalen Märkte, die zu höheren Refinanzierungskosten der Bankinstitute führte.

Zum ersten August stieg der Leitzinssatz auf 5,25 Prozentpunkte.

Anbei die Entwicklung der bulgarischen Leitzinssätze. Regelmäßig fand in 2008 jeden Monat eine - moderate - Erhöhung statt.:

01.07.2008 | 5.06

01.06.2008 | 4.96

01.05.2008 | 4.93

01.04.2008 | 4.85

01.03.2008 | 4.83

01.02.2008 | 4.75

01.01.2008 | 4.68
Quelle: Bulgarische Nationalbank

Diese beiden Nachrichten deuten darauf hin, dass der bulgarische Bankensektor auch durch Zinserhöhungen nicht von seinen Gewinnsteigerungen abgehalten werden kann.